Norbert Walter-Borjans, Kandidat für den 
SPD-Bundesvorsitz, will der großen Koalition in Berlin noch eine 
letzte Chance geben. „Die Aussage von Karl Lauterbach, unbedingt aus 
der Groko raus zu wollen, ist mir zu eindimensional und 
selbstzweckbestimmt“, sagte Walter-Borjans der Düsseldorfer 
„Rheinischen Post“ (Dienstag). Das Ende der großen Koalition sei dann
eine Notwendigkeit, wenn die Union bei wichtigen Entscheidungen 
weiter auf der Bremse für sozial gerechten und ökologischen 
Fortschritt stehe. Es müsse noch eine Testphase für die Groko geben, 
ob sie den großen Aufgaben der Zeit gewachsen sei. Die Bewerbertour 
der SPD-Kandidaten, darunter auch der Gesundheitspolitiker 
Lauterbach, geht in die Endphase. Vom 24. Oktober an wählen die 
SPD-Mitglieder ihre neuen Vorsitzenden. Der SPD-Bundesparteitag, der 
auch über die Groko entscheidet, findet vom 6. bis zum 8. Dezember in
der Bundeshauptstadt statt. Ex-NRW-Finanzminister Walter-Borjans 
tritt zusammen mit der baden-württembergischen Bundestagsabgeordneten
Saskia Esken an. Anders als Walter-Borjans bekräftigte Esken, dass 
sie – ohne Testphase – für ein sofortiges Ende der Groko eintritt: 
Das Klimapaket sei wieder ein Beispiel für einen schlechten 
Kompromiss, der noch dazu die Grundhaltung der SPD verletze, weil er 
nicht sozial gerecht sei.
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