Rheinische Post: Wegsperren alleine reicht nicht aus

von Gregor Mayntz

Die stark steigenden Migrationszahlen schlagen sich nun auch in
den Nationalitäten der Insassen deutscher Gefängnisse nieder. Wichtig
bleibt, dass der übergroße Teil der Ankommenden nicht mit dem Gesetz
in Konflikt gerät. Nicht zu übersehen ist aber auch, dass die Summe
der schwarzen Schafe den Strafvollzug vor ganz neue Herausforderungen
stellt. Experten warnen seit Jahrzehnten: Wo das Personal
unterbesetzt und überfordert ist und damit die Betreuung Richtung
Verwahrung geht, wächst die Gefahr, dass ein Mensch als
Halbkrimineller einfährt und als Schwerkrimineller wieder rauskommt.
Prekär würde eine solche Entwicklung, wenn sie auch islamistische
Terroristen beträfe. Viele Dschihadisten sind zu vieljährigen, oft
aber auch nur mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Die
Tage sind also gezählt, bis sich für die potenziell gefährlichen
Islamisten mit Kampferfahrung die Gefängnistore wieder öffnen.
Deshalb müssen die Behörden sicherstellen, dass der
Informationsverbund zwischen Fahndung, Verfassungsschutz und
Justizvollzug funktioniert. Und für die Politik bedeutet der
steigende Ausländeranteil in den Gefängnissen, dass wir nicht nur
mehr Polizisten und Richter brauchen, sondern auch mehr
Justizvollzugsbeamte.

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