Rheinische Post: Wehrbeauftragter sieht Bundeswehr im Ausland am Limit

In der Debatte um ein zusätzliches
militärisches Engagement Deutschlands im Ausland warnt der
Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus, vor einer
Überforderung der Bundeswehr. „Es geht bei möglichen zukünftigen
Einsätzen der Bundeswehr nicht zuerst und allein um die Frage, ob wir
mehr tun sollten, sondern ob wir derzeit überhaupt durchhaltefähig
mehr leisten könnten“, sagte Königshaus der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). „Die Truppe ist
jetzt schon sehr angespannt.“ Viele Soldaten seien deutlich länger
als vier Monate im Auslandseinsatz und hätten zu geringe
Regenerationszeiten, so Königshaus. „Darunter leiden auch Ehen und
Partnerschaften“, sagte Königshaus. Er verwies darauf, dass nicht
alle Soldaten für jeden Einsatz eingeplant werden könnten. Dies führe
dazu, dass „die immer gleichen Soldaten immer wieder in die Einsätze
müssen“. Königshaus warnte davor, angesichts der Rückzugsbeschlüsse
Afghanistan als Einsatzgebiet bereits abzuhaken. „Noch sind wir dort,
noch dürfen wir die ständigen Belastungen für die Soldaten und ihre
Familien nicht aus dem Blick verlieren“. Er schlug vor, mit den
Verbündeten zu „klaren Absprachen“ zu kommen, wer in welchem Bereich
vielleicht noch Reserven habe. „Es kann nicht jeder alles leisten
wollen“, so Königshaus.

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