Rheinische Post: Weise wehrt sich gegen Kritik des BAMF-Personalrats: „falsch und auch böswillig“

Der frühere Chef des Bundesamtes für Migration
und Flüchtlinge, Frank-Jürgen Weise, hat sich gegen Kritik des
Personalrats der Behörde an seinem Führungsstil und seinen damaligen
Reformen zur Wehr gesetzt. „Die Aussage des Personalrates ist der
durchsichtige Versuch, zu alten Strukturen zurückzukehren“, sagte
Weise der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Dienstag).
Die Überforderung des BAMF sei durch zwei Faktoren zustande gekommen:
Die große Menge an Geflüchteten in sehr kurzer Zeit und ein BAMF, das
darauf in keiner Weise eingestellt gewesen sei. Weise betonte: „Unser
Krisenmanagement hat dazu geführt, dass das BAMF überhaupt eine
Chance hatte, den Anforderungen gerecht zu werden. Wir haben die
Abläufe so geordnet, dass durch die Zusammenfassung von gleichartigen
Fällen bei einem Bearbeiter die Entscheidungen wesentlich vereinfacht
wurden.“ Den Begriff „Fließband“ in Zusammenhang mit beschleunigten
Verfahren nannte Weise „falsch und auch böswillig“. Der frühere
BAMF-Chef verwies zudem auf eine Zielvereinbarung mit dem
Innenministerium und auch eine Übereinstimmung über alle Parteien,
wonach die Bearbeitung der Asylverfahren Priorität hätte haben
müssen. „Sonst würden sich noch immer hunderttausende Anträge im BAMF
stapeln. Dass es durch viele neue Mitarbeitende auch zu Fehlern
kommen kann, war klar, aber im Rahmen der Risikoabwägung das kleinere
Übel“, betonte Weise.

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