Rheinische Post: Weltbischofssynode stellt die Kirche nicht auf den Kopf

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen
Bischofskonferenz und Papst-Berater, Reinhard Kardinal Marx, warnt
davor, die am Sonntag in Rom beginnende Weltbischofssynode zu Fragen
von Ehe und Familie falsch zu verstehen: Marx sagte der in Düsseldorf
erscheinenden Rheinischen Post (Donnerstagausgabe): „Natürlich wäre
es falsch, zu vermuten, wir würden die Lehre der Kirche auf den Kopf
stellen; und als könne bei der Synode in wenigen Tagen ein wirkliches
Problem – etwa das große Thema des Umgangs mit wiederverheirateten
Geschiedenen – endgültig entschieden werden. Auf die Frage, ob es nun
einen fälligen Ruck durch die Kirche geben werde, meinte der deutsche
Kardinal und Münchner Erzbischof, mit Papst Franziskus sei bereits
ein Ruck durch die Kirche gegangen. Es gebe eine neue Dynamik,
Offenheit und Freude. „Aber“, so schränkte Marx ein, „zu glauben,
dass wir ganz schnell, ruckartig zu Ergebnissen kommen, die uns hier
in Mitteleuropa besonders gefallen, das wäre verfehlt.“ Weiter meinte
er: „Wir müssen die moderne Welt annehmen, uns ihren Fragen stellen
und Handlungsentwürfe als Kirche präsentieren.“ Das sei kein
Anbiedern an den Zeitgeist. Bloß zu denken, dass früher alles besser
gewesen sei oder dass der Niedergang unaufhaltsam sei, nein, das
tauge nichts.

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