Die RAG-Stiftung will ihr Vermögen umschichten.
„Wir wollen künftig bis zu 35 Prozent unserer Anlagen in die
gewerbliche Wirtschaft investieren. Wir halten nach Mittelständlern
in Deutschland, der Schweiz und Österreich Ausschau, die bereits eine
starke Position auf dem Markt haben“, sagte Stiftungs-Chef Werner
Müller der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Samstagausgabe). „Wir könnten direkt einsteigen oder in
Mittelstandsfonds investieren.“ In Start-Ups werde man aber nicht
gehen.
„Die Industrie-Branchen, in die wir investieren wollen, sollen
möglichst weit weg sein von der Chemie. Mit unserer
67,9-Prozent-Beteiligung an Evonik sind wir in der Chemie bereits
stark engagiert.“ Das Risiko müsse breiter gestreut werden. Müller
kündigte den Verkauf weiterer Evonik-Aktien an: „Wir werden früher
oder später Evonik-Aktien verkaufen. Auf lange Sicht wollen wir den
Anteil an Evonik auf gut 25 Prozent senken.“
Zudem will die RAG-Stiftung Bildung, Wissenschaft, Kultur stärker
fördern. „Auf Dauer planen wir, fünf bis zehn Prozent unserer Erlöse
einzusetzen.“ Damit könnte der Förder-Etat der Stiftung auf 20
Millionen Euro im Jahr anwachsen. In diesem Jahr liegt er bei 1,5
Millionen Euro. Unter anderem solle das Saarland ein eigenes
Bergbau-Museum bekommen. „Wir wollen ja nicht sinnlos reich werden“,
sagte Müller.
Die RAG-Stiftung hatte nach einer Kuratoriums-Sitzung am Montag
mitgeteilt, dass die Kapitalanlagen-Richtlinie geändert ist. Müller
nennt gegenüber der Zeitung nun erstmals Details. Die RAG-Stiftung
muss nach 2018 die Ewigkeitskosten des Bergbaus finanzieren.
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