Rheinische Post: Wirtschaft in NRW droht mit teilweisem Ausbildungsboykott / Mehr als 100 Millionen Euro für Breitband-Ausbau erforderlich

Unmittelbar vor dem Ausbildungsgipfel in NRW am
28. Mai hat der Präsident der Industrie- und Handelskammern des
Landes, Ralf Kersting, scharf vor der vom DGB vorgeschlagenen
Ausbildungsabgabe gewarnt. Dadurch würde „kein Ausbildungsvertrag
mehr geschlossen“, sagte Kersting der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). Falls die Landesregierung
Firmen dafür bestrafen sollte, wenn sie keine oder zu wenige
Lehrlinge aufnehmen, hält er einen teilweisen Lehrstellenboykott
durch die Unternehmen für möglich: „Bei der Einführung einer Abgabe
würden die Unternehmen wahrscheinlich zum Dienst nach Vorschrift bei
der Ausbildung übergehen“, sagte er. Das Land und die Unternehmen
sollten dafür werben, „dass Jugendliche beweglicher bei der Auswahl
der Lehrstelle werden“, forderte Kersting. So weit seien das
„Münsterland und das Sauerland mit ihren zahlreichen unbesetzten
Ausbildungsstellen nicht vom unterversorgten Ruhrgebiet entfernt“.

Damit NRW wirtschaftlich vorankomme, sollten für den Bau schneller
Internetanschlüsse „spürbar Mittel im dreistelligen Millionenbetrag
zur Verfügung gestellt werden“, sagte Kersting der Zeitung. „Die
geplanten 70 Millionen Euro bis 2020 reichen nicht aus“, sagte er in
Richtung NRW-Landesregierung: „Da müssen im Haushalt Mittel
umgeschichtet werden.“

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