Rheinische Post: Wirtschaftsweiser fordert Lohnerhöhungen von „mindestens drei Prozent“

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat
Forderungen der Arbeitgeber nach maßvollen Lohnabschlüssen in der
Zukunft eine Absage erteilt. „Wir brauchen kräftigere
Lohnsteigerungen von mindestens drei Prozent“, sagte Bofinger der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe). Die
Lohnzurückhaltung der vergangenen Jahre habe dazu beitragen, dass die
Volkswirtschaften der Euro-Zone auseinander drifteten. Der
Unterschied müsse durch höhere Lohnabschlüsse in Deutschland und
niedrigere Abschlüsse in den weniger wettbewerbsstarken Ländern
Südeuropas ausgeglichen werden. „Für die ausgeprägte
Lohnzurückhaltung der letzten Jahre gab es keine Rechtfertigung“,
befand Bofinger, der Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung
der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) ist. Künftig müssten die
Löhne im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt um mindestens drei
Prozent pro Jahr zulegen. Dies ergebe sich aus einem
Produktivitätszuwachs von einem Prozent plus der von der Europäischen
Zentralbank angestrebten Inflation von nahe zwei Prozent.

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