Rheinische Post: Wirtschaftsweiser sieht im geringenÖlpreis „riesiges Konjunkturprogramm“

Der geringe Ölpreis bedeutet nach Einschätzung
des Wirtschaftsweisen Peter Bofinger ein „riesiges
Konjunkturprogramm“ für die deutsche Wirtschaft. „Der extrem niedrige
Ölpreis wirkt wie ein riesiges Konjunkturprogramm für Deutschland,
weil die Menschen dadurch mehr Geld für andere Ausgaben in der Tasche
haben“, sagte Bofinger der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen
Post“ (Freitagausgabe). Bofinger wies Zweifel an einer weiterhin
robusten Konjunktur zurück. „Die deutsche Wirtschaft wird auch 2016
weiter recht kräftig mit etwa 1,6 Prozent wachsen“, sagte Bofinger.
„Die Chancen, dass die Konjunktur 2016 noch besser laufen wird, sind
sogar größer, als dass sie schlechter läuft“, sagte das Mitglied des
Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung (SVR). Die Weltwirtschaft werde durch den niedrigen
Ölpreis kaum beeinträchtigt. „Wir müssen zwischen
rohstoffexportierenden Schwellenländern, die der geringe Ölpreis
stark trifft, und den prosperierenden Industrieländern USA und in
Europa unterscheiden, die stimuliert werden“, sagte Bofinger. Auch
die Flüchtlingshilfe wirke wie ein „kleines staatliches
Nachfrageprogramm“, so Bofinger. Die China-Schwäche sei in den
Wachstumszahlen für Deutschland „schon eingepreist“.

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