Der Ärger über verlorene, beschädigte oder
verspätete Briefe und Pakete wächst, gerade zur Weihnachtszeit. Die
Zahl der schriftlichen Beschwerden bei der Bundesnetzagentur über
fehlerhafte Post-Zustellungen ist im laufenden Jahr auf bisher 11.400
gestiegen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine
schriftliche Frage des Grünen-Abgeordneten Oliver Krischer hervor,
die der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Freitag) vorliegt. Die Zahl
der Beschwerden hat sich damit gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt.
2017 waren noch 6100 Beschwerden bei der Netzagentur eingegangen –
und im Jahr davor war ihre Zahl wiederum um 50 Prozent geringer. 51
Prozent der Beschwerden betrafen laut der Bundesregierung aber die
Briefbeförderung, nur 33 Prozent die Paketzustellung, der Rest
Briefkästen und anderes. „Im Paketbereich beziehen sich die
Beschwerden vor allem auf Zustellausfälle, unberechtigte
Rücksendungen, keine Zustellungen trotz Ankündigung,
Ersatzzustellungen oder Benachrichtigungskarten trotz Anwesenheit
sowie auch Falschzustellungen und Ablageorte“, schreibt das
Wirtschaftsministerium in seiner Antwort. Die meisten Beschwerden
kamen aus Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main. Die Beschwerden
seien „nur die Spitze des Eisbergs“, sagte Grünen-Fraktionsvize
Krischer. „Die Post muss dringend aufhören, bestimmte Zustellbezirke
an Subunternehmen auszulagern.“ Dort gebe es die häufigsten Probleme.
Der Bund als Anteilseigner müsse darauf achten, dass die
Fehlentwicklungen nicht einreißen, sonst werde die Post wie die Bahn
zu einem Problembetrieb. Die Gründe für die Zustellprobleme sind
vielfältig. Wegen des florierenden Online-Handels ist die Zahl der
Paketsendungen, die Zusteller gerade im Weihnachtsgeschäft zu
bewältigen haben, enorm angestiegen. Zusteller klagen zudem über
schlechte Arbeitsbedingungen, Personalmangel und geringe Löhne. Auch
sind viele Straßen verstopft – nicht selten mit Lieferwagen der
vielen Paketzusteller.
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