Die Zahl der Hartz-IV-Empfänger, die an 
beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen, ist in den 
vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Das geht aus der Antwort 
des Bundesarbeitsministeriums auf eine schriftliche Frage der 
Linken-Abgeordneten Sabine Zimmermann hervor, die der Düsseldorfer 
„Rheinischen Post“ (Montag) vorliegt. Demnach gab es im 
Jahresdurchschnitt 2010 noch gut 95.000 Empfänger der Grundsicherung,
die an einer Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen haben. Dagegen waren
es im Jahresdurchschnitt 2018 nur noch gut 52.000, wie aus der 
Antwort hervorgeht. Auch die Ausgaben der Bundesagentur für Arbeit 
(BA) für die Weiterbildung von Hartz-IV-Empfängern waren demnach 
rückläufig. Sie sanken von 612 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 582 
Millionen Euro im vergangenen Jahr. Am meisten Geld wurde der Antwort
zufolge 2018 in Hamburg, Berlin, Brandenburg und Thüringen für die 
Weiterbildung von Hartz-IV-Empfängern ausgegeben. Hier lagen die 
Weiterbildungsausgaben pro Kopf jeweils über 1000 Euro im Jahr. Am 
wenigsten gab die BA in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und 
Baden-Württemberg aus, wo jeweils weniger als 900 Euro anfielen. „Im 
Vergleich zur Gesamtzahl der Erwerbslosen im Hartz-IV-System ist 
Weiterbildungsförderung allenfalls ein Schmalspurgrogramm“, 
kritisierte Linken-Politikerin Zimmermann. „Vor diesem Hintergrund 
ist es absurd, wenn Arbeitsminister Heil nicht müde wird zu betonen, 
dass Weiterbildung der Dreh- und Angelpunkt sei, um die 
Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmern zu erhalten und 
Arbeitslosigkeit zu verhindern. Die Zahlen zur Weiterbildung sprechen
eine andere Sprache“, erklärte sie. Weiterbildungsangebote auch für 
Hartz-IV-Empfänger seien umso dringlicher, da durch die 
Digitalisierung  in den kommenden Jahren Millionen Menschen von 
Erwerbslosigkeit bedroht seien.
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