Die Zahl der legalen Beschäftigungsverhältnisse
in privaten Haushalten hat sich in Deutschland seit dem Jahr 2005 auf
über 350.000 nahezu verdreifacht. Das geht aus der Antwort des
Bundesfamilienministeriums auf eine kleine Anfrage der
Linken-Bundestagsfraktion hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe) vorliegt. Demnach stieg die Zahl
der geringfügig entlohnten Beschäftigungsverhältnisse in
Privathaushalten von 119.000 im Jahr 2005 auf knapp 320.000 bis zum
Juni 2014 an. Gleichzeitig haben private Haushalte auch deutlich mehr
sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse geschaffen:
Ihre Zahl stieg von knapp 32.000 im Jahr 2005 auf 42.500 bis Mitte
2013, wie aus dem Papier hervorgeht. „Der durchschnittliche
Bruttoverdienst einer im Privathaushalt geringfügig Beschäftigten
Person lag bei durchschnittlich 180,62 Euro je Monat 2012″, heißt es
in der Antwort des Ministeriums. Das durchschnittliche monatliche
Bruttogehalt einer im Privathaushalt sozialversicherungspflichtig
angestellten Vollzeit-Hilfe betrug demnach im vergangenen Jahr 2960
Euro. Die Steuermindereinnahmen durch die steuerlichen Absetzbarkeit
der haushaltsnahen Dienstleistungen beziffert die Bundesregierung in
ihrer Antwort für das Jahr 2014 auf voraussichtlich rund 410
Millionen Euro. Davon entfielen 340 Millionen Euro auf die Mini-Jobs
in den Privathaushalten. Dass Privathaushalte als Arbeitgeber ab 2015
den gesetzlichen Stunden-Mindestlohn von 8,50 Euro zahlten, sei im
Einzelfall schwer überprüfbar, räumt die Bundesregierung in ihrer
Antwort ein. „Ob in Privathaushalten jemals der Mindestlohn gezahlt
wird, steht in den Sternen“, kritisierte Linken-Politiker Erhard
Wunderlich. Nach einer Untersuchung des anerkannten Linzer Experten
Friedrich Schneider macht die Schwarzarbeit in deutschen
Privathaushalten allerdings noch immer etwa 15 Prozent oder rund 50
Milliarden Euro der gesamten Schattenwirtschaft in Deutschland aus.
Schätzungen zufolge arbeiten hier zu Lande etwa vier Millionen
Menschen schwarz gegen Entgelt in privaten Haushalten.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621