Rheinische Post: Zahl der Leiharbeitsbetriebe auf mehr als 50.000 gestiegen

Während die Koalition um eine Reform des
Leiharbeitsgesetzes ringt, ist Leiharbeit in Deutschland weiter auf
dem Vormarsch. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine
kleine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor, die der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe) vorliegt. Demnach
zählte die Bundesagentur für Arbeit 2015 insgesamt 50.293 Betriebe,
die Arbeitnehmer anderen Unternehmen überlassen. Im Jahr 2013 waren
es noch 46.755 Firmen. Entsprechend hat sich auch die Zahl der
Leiharbeiter in Deutschland erhöht: Von 867.535 im Jahr 2013 auf
961.162 Beschäftigte im vergangenen Jahr. Das entspricht einem Plus
von 3,3 Prozent. Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für
Arbeitnehmerrechte der Grünen-Fraktion, mahnte an, dass Leiharbeit in
Deutschland häufig in die Armut führe. Zudem kritisierte sie, dass
Betriebe mit Leiharbeit zu selten und dann auch noch mit vorheriger
Ankündigung kontrolliert würden. Das sei ineffektiv und gehe zu
Lasten benachteiligter Arbeiter. Der Antwort der Bundesregierung
zufolge wurden 2015 rund 4800 Betriebe kontrolliert. Aber nur in
Einzelfällen erfolgt das ohne vorherige Ankündigung.

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