Es gehört zu den Allgemeinplätzen der
Außenpolitik, dass der Nahe Osten ein Pulverfass ist. Schon kleinste
Erschütterungen können einen Flächenbrand auslösen – ob es
Grenzzwischenfälle oder die Rückkehr des Hardliner Lieberman in die
israelische Regierung sind. Was den Tod der früheren
Palästinenserpräsidenten Jassir Arafat ausgelöst haben könnte, gehört
sicher auch in diesen Rahmen. Die meisten Bewohner des Gaza-Streifens
und der Westbank sind davon überzeugt, dass Israel hinter einer
möglichen Vergiftung Arafats steht. Die Israelis weisen alle Vorwürfe
strikt zurück. Unstreitig ist indes nach der jüngsten Untersuchung
des Schweizer Teams, dass große Mengen des tödlichen radioaktiven
Gifts Polonium in der Leiche Arafats gefunden wurden. Bewiesen ist
damit nichts. War es Mord? Wenn ja, durch wen? Es sind noch viele
Fragen offen. Tatsächlich käme eine Diskussion um eine Ermordung
beiden Seiten höchst ungelegen. Denn sowohl Israelis wie auch
Palästinenser wollen derzeit zumindest ein bisschen Frieden
versuchen.
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