Die geschäftsführende
Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) fordert, den
Ausbau von digitaler Infrastruktur zur Priorität einer neuen
Bundesregierung zu machen. „Ein schnelles und zuverlässiges Internet
ist das A und O für unsere künftige Wettbewerbsfähigkeit“, sagte
Zypries der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Montagausgabe). Das müsse „auf der Prioritätenliste einer neuen
Bundesregierung ganz oben stehen“, so die SPD-Politikerin. Anlass
ihrer Forderung ist das Ende der deutschen G20-Präsidentschaft, die
zum Dezember an Argentinien wechselt. Im Rahmen dieser
Präsidentschaft hatte Zypries eine Digitalministerkonferenz mit den
Vertretern anderer Staaten initiiert, die sich Ziele steckten. „Bis
2025 wollen wir alle Menschen ans Internet anbinden und bis 2020 die
geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Internetnutzung
beseitigen“, sagte Zypries. Eine gelungene digitale Transformation
bedeute, dass auch alle von ihr profitierten, fügte die Ministerin
hinzu. Sie verwies auf zahlreiche Vorhaben anderer Länder, die eine
Annäherung an die G20-Ziele gewährleisten sollen. So wolle Indien in
ländlichen Räumen 25.000 öffentliche Wlan-Hotspots bereitstellen und
Südafrika bis 2020 alle Einwohner mit Breitband versorgen. „Die
digitale Transformation Deutschlands muss mit mehr Nachdruck
vorangetrieben werden“, sagte Zypries.
Kontext:
Das Ziel bis 2025 weltweit allen Menschen mit Zugang zum Internet
zu ermöglichen, gilt als ambitioniert. Bis Dezember 2016 waren
lediglich rund 47 Prozent der Weltbevölkerung online. Jüngste
Entwicklungen deuten auf eine zunehmende Diskriminierung hin: Demnach
ist der Anteil der Frauen ohne Internetanschluss in den vergangenen
drei Jahren weiter angestiegen. Weltweit sind heute 250 Millionen
Frauen weniger online als Männer, bis 2020 könnten weitere 100
Millionen dazu kommen.
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