Richard-Merton-Ehrennadel: Stifterverband ehrt Arend Oetker

Der Stifterverband hat seinem scheidenden
Präsidenten Arend Oetker die höchste Auszeichnung verliehen, die er
vergeben kann: die Richard-Merton-Ehrennadel. Sie geht an
Persönlichkeiten, die sich ganz besonders für die Wissenschaft, den
Stiftungsgedanken und das Allgemeinwohl einsetzen. Oetker gehört dem
Stifterverband seit 1977 an und war seit 1998 dessen Präsident. Sein
Nachfolger ist Boehringer-Chef Andreas Barner.

Stifterverbands-Vorstand Wolfgang Reitzle übergab Oetker die
Auszeichnung auf der Jahresversammlung des Stifterverbandes am 14.
Juni in Essen. Reitzle würdigte in seiner Laudatio insbesondere das
persönliche Engagement Oetkers für die „Förderung von Talenten, die
Unterstützung der Wissenschaft und die Lebensbedingungen künftiger
Generationen.“ Oetker habe sich verdient gemacht um die Wissenschaft,
um die Kunst, um die Kultur und nicht zuletzt auch um die Wirtschaft:
„Als Anstifter im besten positiven Wortsinne, als Mitgestalter, als
jemand, der die Stärken einer individuellen Persönlichkeit in der
Gemeinschaft zur Entfaltung bringen will.“

Arend Oetker hat die Arbeit des Stifterverbandes über viele Jahre
geprägt und wichtige Impulse für Wissenschaft und Bildung gegeben. Im
Januar 2009 beispielsweise setzte er sich mit Nachdruck für die
Verabschiedung des Berliner Appells ein, in dem sich führende
Unternehmen verpflichteten, trotz der damaligen Wirtschaftskrise
unvermindert in Forschung und Entwicklung zu investieren. 2010 baute
er gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung das
Engagement des Stifterverbandes zur Förderung junger Talente
erheblich aus. Das Gemeinschaftsprojekt Bildung & Begabung fördert
heute eine viertel Million talentierte und engagierte Schüler.
Darüber hinaus machte Oetker die Verbesserung der Lehre zu einem
Schwerpunkt der Arbeit des Stifterverbandes und setzte sich mit
Erfolg für die Verbesserung des Spenden- und Stiftungsrechts ein.

Der Familienunternehmer (u.a. Schwartauer Werke, Hero AG) ist
neben seinem Engagement beim Stifterverband unter anderem auch
Vorsitzender der Forschungsunion Wirtschaft – Wissenschaft,
Ehrenmitglied des Präsidiums des Bundesverbandes der Deutschen
Industrie und Präsidiumsmitglied der Bundesvereinigung der Deutschen
Arbeitsgeberverbände.

Die Richard-Merton-Ehrennadel ist benannt nach Richard Merton
(1881 bis 1960). Merton war Industrieller, Politiker und Stifter, der
zu den Gründern des ersten Stifterverbandes von 1920 gehörte. Ab 1936
wurde er von den Nationalsozialisten aufgrund seiner jüdischen
Herkunft aus allen öffentlichen Ämtern gedrängt und konnte 1939 mit
knapper Not nach England entkommen. Dort trat er dennoch
publizistisch für Deutschland ein. Merton kehrte 1947 nach
Deutschland zurück, widmete sich dem Wiederaufbau der
Metallgesellschaft und der Neugründung des Stifterverbandes. Merton
wurde von 1949 bis 1953 dessen erster Vorsitzender.

Die Auszeichnung wurde zuletzt verliehen an den Stifter und
ehemaligen Vorstandschef des Energiekonzerns RWE, Harry Roels (2012)
und an den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der ThyssenKrupp AG
Ekkehard Schulz (2011).

Pressekontakt:
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Moritz Kralemann
Pressesprecher
Tel.: (030) 32 29 82-5 27
E-Mail: moritz.kralemann@stifterverband.de

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