RNZ: Augenhöhe – Kommentar zu Kim Jong Un und Donald Trump

Das Treffen ist für Kim kein Einknicken, im
Gegenteil: Der „kleine Raketenmann“ ist endlich auf Augenhöhe mit dem
großen Feind, der ihn eben noch mit diesen Worten verspottet hatte.
Für ihn ist der Gipfel ein Punktsieg. Doch das ist ein erträglicher
Preis dafür, dass nun zwei Männer miteinander reden wollen, die sich
bislang die Auslöschung per Atomknopf androhten. Wobei kaum diese
Erkenntnis in beiden gereift wäre und zur Einigung geführt hätte. Kim
darf sich über die Aufwertung freuen, auf die er jahrelang
hingearbeitet und gerüstet hat. Und Trump scheint sich von seiner
Sprunghaftigkeit leiten zu lassen, spontan, ganz ohne lange
Verhandlungen auf Sherpa-Ebene, die einem Gipfel sonst vorausgehen.
Und daher ist auch nicht gesagt, dass das Treffen – wenn es nicht
ebenso spontan noch abgesagt wird – wirklich eine dauerhafte
Annäherung bringen wird. Das ist möglich. Aber beim
Aufeinandertreffen zweier Unberechenbarer ist vieles denkbar.

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