Von Christian Altmeier
Gewählt wird erst in zwei Jahren. Dennoch ist Peer Steinbrück im
Rennen um die Kanzlerkandidatur der SPD bereits vorgeprescht und hat
mit der Empfehlung durch seinen Schachfreund Helmut Schmidt einen
echten Coup gelandet. Dass ihn dieser Zug dem Sieg näher bringt, ist
aber unwahrscheinlich. Denn Schmidts Einfluss innerhalb der Partei
ist begrenzt und die mediale Dauerpräsenz der beiden Hanseaten stößt
nicht nur der SPD-Linken sauer auf. Zudem sind zwei Jahre auch für
einen prominenten Kandidaten eine lange Zeit, in der eine
Entzauberung einsetzen und er manche Fehler begehen kann. Die
Sozialdemokraten sind also gut beraten, die K-Frage nicht frühzeitig
zu entscheiden. Denn solange sie nicht in einen offenen Flügelkampf
ausartet, hilft die Debatte der Partei, indem sie ihr zusätzliche
Aufmerksamkeit garantiert. Das gilt im Übrigen auch für Steinbrück
selbst. Als einfacher Bundestagsabgeordneter droht er aus dem
Blickfeld der Partei und der Öffentlichkeit zu verschwinden. So aber
wird er – selbst wenn es mit der Kanzlerkandidatur nicht klappen
sollte – bereits für andere wichtige Posten gehandelt. Und macht ganz
nebenbei noch jede Menge Werbung für sein neues Buch.
Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
Telefon: +49 (06221) 519-5011
Weitere Informationen unter:
http://