Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg)
kommentiert die Warnungen der Ärzteverbände vor einer
Versorgungslücke:
„Selbst wenn die Maximal-Zahlen stimmen sollten – im Vergleich zu
den rund 350.000 Ärzten, die es in Deutschland insgesamt gibt, sind
4600 unbesetzte Sitze eine überschaubare Lücke. Zudem zeigen die
Statistiken einen konstanten Anstieg der Arztzahlen. Kein Grund zur
generellen Panik also. Im Einzelfall jedoch gibt es sehr wohl echte
Unterversorgung. Und die stellt ein ernsthaftes Problem für die
Patienten dar, die lange Anfahrtswege und Wartezeiten in Kauf nehmen
müssen. Gerade bei den Hausärzten bedeutet das – speziell in einer
alternden Gesellschaft – einen schmerzhaften Einschnitt in die
Lebensqualität.
Statt in Wehklagen zu verfallen, tun die betroffenen Gemeinden gut
daran, selbst aktiv zu werden – allerdings ohne in verzweifelten,
blinden Aktionismus zu verfallen. Studenten schon frühzeitig mit
Stipendien zu „kaufen“ ist ein solcher Irrweg. Junge Ärzte, die sich
vor allem ihrem Kredit verpflichtet fühlen – das ist sicher nicht
nachhaltig. Auch wird das Landarzt-Leben stigmatisiert, wenn es nur
mit Entschädigungszahlung zumutbar erscheint. Doch es gibt ja auch
die guten Modelle. Mobile Ärzte und Pfleger, die Bereitstellung von
kommunalen „Gemeinde-Praxen“ – das sind hilfreiche Angebote in einem
besonderen Arbeitsumfeld. Billig sind sie aber nicht.“
Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
Telefon: +49 (06221) 519-5011
Weitere Informationen unter:
http://