RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg zu Bildungsstudie/ Konsequenzen für Baden-Württemberg

Im Wettbewerb

Von Alexander R. Wenisch Und wieder eine Bildungsstudie, die
zeigt, was längst bekannt ist: Es gibt ein Nord-Süd-Gefälle, die
soziale Herkunft bestimmt den Bildungserfolg, die Lehrerkollegien
sind überaltert und von Frauen dominiert. Es ist Zeit, daraus
Konsequenzen zu ziehen. Wenn, wie in Bremen oder Berlin, 20 Prozent
der Viertklässler nicht ausreichend lesen oder rechnen können,
schreckt dies auf: Das birgt sozialen wie ökonomischen Sprengstoff,
spätestens, wenn es einige Jahre später um die Frage von Lehrstelle
und Beruf geht. Die Unternehmen klagen heute schon über zu schlecht
vorgebildete Azubis – selbst im Südwesten, wo die Rahmenbedingungen
noch deutlich besser sind, als in fast allen anderen Bundesländern.
Grün-Rot sollte aus der aktuellen Schulstudie die richtigen
Konsequenzen ziehen: Das Streichen der Lehrerstellen bleiben lassen!
Der Verweis auf sinkende Schülerzahlen genügt dabei nicht. Gerade
dies wäre die Chance, Klassen kleiner zu gestalten und sowohl starke
wie schwache Schüler gezielt zu fördern. Auch der Ausbau der
Ganztagesschulen wird mit weniger Personal schwierig zu realisieren
sein. Denn mit Verlaub: Von Ehrenamtlichen geleitete Sportstunden am
Nachmittag sind toll, sichern aber keinen Spitzenplatz im
Bildungswettbewerb.

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