Von Sebastian Riemer
   Michelle Obama hat in Charlotte einen ergreifenden Satz gesagt: 
„Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich ist, aber ich liebe ihn 
mehr als vor vier Jahren.“ Mit ihrer Liebeserklärung an den 
Präsidenten zielte die First Lady freilich weniger in das Herz ihres 
Mannes – als in das der Wähler. Amors Pfeil dürfte sein Ziel jedoch 
verfehlen. Den meisten Amerikanern geht es nämlich genau umgekehrt: 
Ihre Liebe für Barack Obama ist in den vergangenen vier Jahren 
erkaltet. Überfrachtet mit den Hoffnungen vieler Millionen Menschen 
ließ sich Obama im Wahlkampf und nach dem Amtsantritt 2008 zu einem 
Berg voller Versprechungen hinreißen. Viele konnte er nicht halten. 
Guantanamo? Hat er nicht geschlossen. Steuern für Superreiche? Hat er
nicht erhöht. Klimaschutzgesetz? Gibt es bis heute nicht. Und die 
Wirtschaft? Gestern sprang die Schuldenuhr der USA auf über 16 
Billionen, die Arbeitslosigkeit bleibt hoch. Die Obamas werden wohl 
dennoch vier weitere Jahre im Weißen Haus bleiben dürfen. Nicht aus 
Liebe, sondern aus Vernunft. Die immer radikaler werdenden 
Republikaner mit ihrem steifen Multimillionär an der Spitze sind für 
viele Amerikaner ein noch unattraktiveres Angebot.
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