Tatsächlich könnte hinter Trumps irrlichterndem
Verhalten eine langfristige Strategie stecken. Diese sähe ungefähr so
aus: Er verhält sich so verrückt und unberechenbar, dass es sein
Gegenüber mit der Angst zu tun bekommt. Dem liegt die Vorstellung
zugrunde, dass sich auf der internationalen Bühne stets der
Unberechenbarere durchsetzt. Um ihn nicht zu reizen, werden die
anderen (sei es der Iran oder Nordkorea) schließlich vernünftig
werden und klein beigeben.
Sollte dies Trumps Plan sein, so wäre er verheerend. Trump mag
seine Gegner einschüchtern, aber er erreicht mit seinem erratischen
Verhalten noch etwas ganz anderes: Er verschreckt auch seine Partner.
Die Europäer sind bereits nach dem Platzen des Iran-Deals von ihm
abgerückt. Nun dürfte Trumps Verhalten auch im Verhältnis zwischen
den USA und Südkorea langsam, aber sicher einen Riss erzeugen. Und
davon profitiert am Ende vor allem Nordkorea.
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