RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, zu: Bundeswehr

So wie der Ersatzdienst keine Begründung für
den Fortbestand der allgemeinen Wehrpflicht sein kann, so darf auch
der Widerstand der von Schließung oder Verkleinerung betroffenen
Standorten kein Hemmnis für die notwendige Schrumpfung der Bundeswehr
sein. Man muss nicht großartig von „Friedensdividende“ reden, zumal
die Kostenersparnis eines Berufsheeres nur dann einträte, wenn es
deutlich kleiner würde. Die betroffenen Überkapazitäten,
Panzerverbände, Ausbildungseinheiten, Depots, auch Fliegerhorste oder
Marinestützpunkte, können sich heute schon an den fünf Fingern
abzählen, was auf sie zukommt, auch wenn noch keine einzige
Detailentscheidung gefallen ist. Doch es gibt nach vorangegangenen
Reduzierungsrunden längst Modelle für eine gelungene Transformation
von einer militärischen zu einer zivilen Nutzung. Es reicht nicht,
dass Kommunen einfach nur nach Geld rufen. Sie müssen diese
Veränderung mit Hilfe ihrer Länder so früh wie möglich aktiv
gestalten. Deshalb brauchen sie auch bald Klarheit.

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