RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, zu: SPD-Linke

Auch Sigmar Gabriel, der eigentliche
Strippenzieher der Beinahe-Schlappe von Schwarz-Gelb bei der
Präsidentenwahl, hat eine Lektion lernen müssen: Wer auf solche
Verbündete wie die Linkspartei angewiesen ist, braucht keine Feinde
mehr. Der SPD-Vorsitzende hat zwar Merkel beschädigt und
parteiintern seinen Abstand zum nominellen Oppositionsführer
Steinmeier vergrößert. Aber das weiter gesteckte Ziel, linke
Dreierbündnisse anzubahnen und der Koalition eine wirklich
existenzielle Niederlage zuzufügen, hat er verfehlt. Der
Hitler-Stalin-Vergleich, mit dem Niedersachsens Spitzenlinker Dehm
aus seiner Sicht die Entscheidung zwischen Wulff und Gauck
verglich und die fast geschlossene Enthaltung im dritten Wahlgang
verteidigte, spricht für sich. Die Linkspartei ist in der
Wirklichkeit einer entwickelten Demokratie noch lange nicht
angekommen.

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