Bei Stuttgart 21 verhält es sich angesichts der
Zuspitzung des Konflikts wie mit dem Satz: Ein bisschen schwanger 
geht nicht. Sprich: Das Projekt kommt. Oder es stirbt. Den 
Initiatoren des Widerstandes droht die Kampagne zu entgleiten, der 
Kampf wird hässlich, und die Gegnerschaft unüberbrückbar. Und man 
kann dazu Fragen stellen: Wo endet das Recht auf Demonstration, wo 
pervertiert es zur Gewalt?  Aber auch danach muss gefragt werden: Wie
viel Geduld sollte der kluge Staat gegenüber Bürgern aufbringen, 
bevor er sein Machtmonopol einsetzt? Es wäre ein Treppenwitz, wenn 
das zivile Verkehrsprojekt zu einer politischen Radikalisierung 
führte. Die politische Polarisierung ist nach dem Einknicken der SPD 
aber da. Sie setzt Ministerpräsident Mappus unter hohen Druck, das 
Projekt durch bauliche Fakten aus dem scheinbaren Schwebezustand 
herauszubringen. Die Züge fahren jedoch ungebremst aufeinander zu: 
Showdown im März 2011.  Im  ungünstigsten Fall kann das nach der Wahl
auch in die Empfehlung münden, Stuttgart im europäischen Bahnnetz 
großräumig zu umfahren.
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Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
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