Obwohl Russland de facto ein Vielvölkerstaat
ist, mit Armutsmigration aus früheren Sowjetrepubliken, fehlt die
offene Debatte, die Spannungen abbauen könnte. Außerparlamentarisch
prägen stattdessen rechtsextreme Gruppen ein Klima des Hasses. Und in
der Duma – wo Putins „Einiges Russland“ dominiert – werden die
gleichen Thesen politisch instrumentalisiert. Motto: Schuld am
wirtschaftlichen Elend sind Ausländer – und nicht die korrumpierte
Regierungspolitik.
Tragisch dabei: Auch breite Teile der Opposition sind kein
Gegenpart, sondern gehen selbst mit Fremdenhass auf Stimmenfang. Zwei
Drittel der Bevölkerung stimmen der Parole „Immigranten nehmen den
Russen die Arbeit weg“ zu. Nationalistische Töne erscheinen da als
einfachster Weg zum Erfolg – auch wenn sie das letzte sind, was das
Land braucht.
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Dr. Klaus Welzel
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