RNZ:Überarbeitet – Kommentar zu Polizei

Von Christian Altmeier

An Arbeit mangelt es der Polizei wahrlich nicht. Neben ihren
alltäglichen Aufgaben sollen die „Freunde und Helfer“ auch noch
islamistische Gefährder und freigelassene Sexualstraftäter rund um
die Uhr überwachen, Demonstrationen und Fußball-Spiele absichern oder
Castor-Transporte begleiten. Dass den Beamten da irgendwann der
Kragen platzt, wenn gleichzeitig immer mehr Personal in den
Dienststellen abgebaut wird, ist nachvollziehbar. Hier spart der
Staat an einer seiner Kernaufgaben – und verschlechtert damit
zugleich das subjektive Sicherheitsempfinden seiner Bürger. Mit neuen
Stellen bei der Polizei allein ist es indes nicht getan. Denn
Gewerkschaftschef Freiberg stellt zu Recht fest, dass man mit der
Polizei keine gesellschaftlichen Konflikte lösen kann. Hier ist die
Politik gefordert, die ihre Entscheidungen besser vermitteln muss.
Zudem gilt es, gesellschaftlichen Fehlentwicklungen, wie der
zunehmenden Gewaltbereitschaft eines Teils der Bevölkerung,
entgegenzuwirken. Denn auch hier muss die Polizei die Folgen
ausbaden, ohne die Ursachen bekämpfen zu können. Nicht zuletzt sollte
darüber nachgedacht werden, was genau die Aufgaben der Polizei sind.
Müssen die Beamten etwa an Wochenenden die Gewalt in Fußball-Stadien
eindämmen, während die Vereine zwar Millionen Euro in neue Spieler
investieren, aber nicht in die Sicherheit ihrer zahlenden Zuschauer?

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