RNZ: Vorsicht 2.0 – Kommentar zur Kriminalstatistik

„Höchste Zeit also, in Panik daheim das
Internetkabel zu ziehen? Mitnichten. Höchste Zeit für Vorsicht 2.0.“

Von Sören Sgries

223600 gemeldete Straftaten – ein Anstieg um über acht
Prozent. Der „Tatort Internet“ ist offenbar ein willkommenes
Betätigungsfeld für Kriminelle. Hier blüht das Verbrechen. Höchste
Zeit also, in Panik daheim das Internetkabel zu ziehen? Mitnichten.
Die Kriminalstatistik ermöglicht Vergleiche. Die Gesamtzahl der
erfassten Diebstahlsdelikte – hierzu zählt das geklaute Fahrrad
ebenso wie Ladendiebstahl und Wohnungseinbruch – liegt beispielsweise
bei über 2,3 Millionen. Deutlich höhere Zahlen also, aber in der
Tendenz rückläufig. Was sagt uns das? Der „Tatort Internet“ ist bei
weitem nicht der gefährlichste. Aber der, an dem wir uns am
sorglosesten bewegen. Niemals würden wird das Auto mit offenen Türen
und Schlüssel im Zündschloss parken. Um die seltsamen Typen an der
Ecke schlagen wir einen großen Bogen. Aber im Internet? Hier geben
wir jedem Versandhändler bereitwillig Kontodaten, Kreditkartennummer
und Adresse preis. Dubiose Seiten werden neugierig angeklickt – kann
ja nichts passieren, oder? Dieser Leichtsinn ist es, der Kriminelle
frohlocken lässt. Entsprechend der Vorsorge in der „echten“ Welt
müssen wir uns auch online schützen. Der Sprache des Netzes folgend:
Höchste Zeit für Vorsicht 2.0.

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Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
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