Von Christian Altmeier
Auf der Wunschliste der Bundeswehr stehen die Kampfdrohnen derzeit
ganz oben. Das ist aus Sicht der Truppe nachvollziehbar. Denn die
unbemannten Flugobjekte versprechen den bestmöglichen Schutz für die
Soldaten: Sie können Konvois begleiten und Angreifer unter Beschuss
nehmen. Und sie können sogar dort angreifen, wo gar kein Soldat in
der Nähe ist. Doch genau hier liegt der Grund für die weit
verbreiteten Bedenken gegen die Drohnen. Oftmals lässt sich per
Videoübertragung eben doch nicht zweifelsfrei auseinanderhalten, wer
Feind und wer unbeteiligter Zivilist ist. Und während der Einsatz für
den oft hunderte Kilometer weit entfernten „Piloten“ der Drohne nur
auf dem Bildschirm stattfindet, ist er für die Menschen vor Ort
äußerst real. Allein diese Diskrepanz lässt die Verwendung von
Kampfdrohnen ethisch und moralisch fragwürdig erscheinen. Der
Bundeswehr diese Schutzfunktion vorzuenthalten, ist freilich keine
Lösung. Die Verbreitung der neuen Technik ist ohnehin nicht mehr
aufzuhalten. Vielmehr sollte sich die Bundesregierung daher um
strenge und verbindliche internationale Richtlinien zur Anwendung
bemühen – und diese auch dann anwenden, wenn andere sich (noch) nicht
daran halten.
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