Rupprecht/Giousouf: Bei der Ausbildung darf es kein Inländerprimat geben

Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für
Integration und Migration hat am heutigen Mittwoch eine Studie zur
Ausbildungssituation junger Menschen mit Migrationshintergrund
herausgegeben. Hierzu erklären der bildungspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Albert Rupprecht, und die
Integrationsbeauftragte der Fraktion, Cemile Giousouf:

Albert Rupprecht: „Bei der Ausbildung darf es kein Inländerprimat
geben. Nicht jeder, der einen türkischen oder arabischen Namen trägt,
lehnt die westliche Lebensweise ab. Aber wer bei uns trotz
ordentlicher Schulnoten keine berufliche Chance erhält, ist für
Hassprediger eine leichte Beute. Deshalb müssen wir auch den jungen
Menschen mit türkischem oder arabischem Migrationshintergrund
berufliche Perspektiven bieten. Und angesichts des wachsenden
Fachkräftemangels können wir auch gar nicht mehr auf sie verzichten.
Schon 33.000 Ausbildungsplätze blieben 2013 unbesetzt. Wer jetzt bei
der Bewerberauswahl immer noch auf den Namen achtet, darf sich morgen
nicht beschweren, dass er keine Fachkräfte mehr findet.“

Cemile Giousouf: „Wir sehen auf der einen Seite, dass junge
Zuwanderer immer höhere Bildungsabschlüsse erreichen aber im
Wettkampf um die Ausbildungs- und Arbeitsplätze auf dem Markt sind
sie Diskriminierung aufgrund ihrer Herkunft ausgesetzt. Insbesondere
Jugendliche mit türkischer und arabischer Herkunft sind besonders
benachteiligt. Personalmanager entscheiden hier nach subjektiven
Kriterien. Diese Vorbehalte lassen sich nicht durch Gesetze
verbieten. Wir haben in den letzten Jahren mit der Charta der
Vielfalt bei Unternehmen darum geworben, allen Jugendlichen mit
gleichen Kriterien zu begegnen und das Potenzial einer
Zuwanderungsgeschichte anzuerkennen. Ein anderer Ansatz ist es zudem,
das Ausbildungspotential ausländischer Unternehmen zu heben, z.B.
durch die Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration. In der neuen
Legislatur werden wir zudem den Ausbildungspakt zur „Allianz für Aus-
und Weiterbildung“ fortentwickeln. Wirtschaft, Politik,
Gewerkschaften und Sozialpartner werden hier gemeinsam an der
Verbesserung der Ausbildungssituation junger Menschen arbeiten. Wir
können und wollen nicht, dass junge Menschen unser Land verlassen, um
ihr Glück in einem anderen Land zu suchen. Unsere Botschaft muss
lauten: Wir brauchen Dich – Du hast in Deutschland eine
Zukunftsperspektive.“

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