Das Kabinett berät am Mittwoch über den
Berufsbildungsbericht 2011. Hierzu erklärt der bildungspolitische
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Rupprecht:
„Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht. Mit unzähligen
Programmen versuchen Bund und Länder seit der Lehrstellenkrise unter
Rot-Grün unversorgte Ausbildungsplatzbewerber zu qualifizieren – mit
mäßigem Erfolg. Viele, die unter Bundeskanzler Gerhard Schröder die
Schule verlassen haben, sind heute noch immer ohne Berufsabschluss
und arbeitslos. Bei ihnen hat das Übergangssystem versagt. Daraus
müssen wir unsere Lehren ziehen.
Das gesamte Übergangssystem gehört auf den Prüfstand. Die
Überprüfung und Konsolidierung hat für unsere Arbeitsgruppe höchste
Priorität. Ein –Weiter So– können wir gegenüber den Jugendlichen und
auch den Steuerzahlern nicht verantworten. Glücklicherweise wird das
Lehrstellenangebot auch 2011 wieder so gut sein, dass sogar
schwächere Schulabgänger und Altbewerber eine Chance erhalten werden.
Diejenigen, für die es aber dennoch nicht reicht, verdienen eine
passgenaue Hilfe mit Perspektive.
Außerdem müssen wir uns stärker um diejenigen kümmern, die in
ihrer Ausbildung zu scheitern drohen. Es ist nicht akzeptabel, dass
bei uns jeder Fünfte seine Ausbildung abbricht, in der Schweiz
beispielsweise aber nur jeder Zehnte. Wie in der Schweiz brauchen wir
für Auszubildende mit besonderen Problemlagen von Anfang an intensive
Begleitung. Wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, kommt
jede Hilfe zu spät.
Von der Bundesregierung erwarten wir, dass sie den Wildwuchs
beseitigt und ressortübergreifend sowie mit den Ländern jedes
Programm auf den Prüfstand stellt und am Ende zu einem erfolgreichen
und transparenten System kommt. Jeder Jugendliche verdient eine
konkrete Perspektive.“
Hintergrund:
Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zur Erwerbstätigkeit im
Lebenszyklus zeigt, dass bei den jungen Menschen in Deutschland die
Arbeitsmarkt- und Bildungsteilhabe mit zunehmendem Alter nicht zu-,
sondern abnimmt.
So ist bei den 15- bis 19-Jährigen der Anteil derjenigen, die
nicht mehr die Schule besuchen, keiner Ausbildung nachgehen und auch
keinen Arbeitsplatz haben, mit 3,7 Prozent äußerst gering. Schon in
der Gruppe der 20- bis 24-Jährigen steigt der Wert auf 14 Prozent,
bei den jungen Erwachsenen zwischen 25 und 29 Jahren auf 17 Prozent.
Im Januar haben das Bundesinstitut für Berufsbildung und die
Bertelsmann-Stiftung eine Studie zum Thema „Reform des Übergangs von
der Schule in die Berufsausbildung“ vorgelegt. Sie kommt zu den
Ergebnissen:
– Auch in Zukunft wird ein Übergangssystem unverzichtbar sein.
– Im Übergangssystem gibt es zu viele verschiedene Maßnahmen und
Bildungsgänge.
– Die finanziellen Mittel und das Personal im Übergangssystem
müssen effektiver eingesetzt werden.
Pressekontakt:
CDU/CSU – Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de