Das Arbeitsverbot für Asylbewerber in
Deutschland wird gelockert. Wie die „Saarbrücker Zeitung“
(Dienstag-Ausgabe) unter Berufung auf Regierungskreise berichtet,
soll Flüchtlingen der Zugang zum Arbeitsmarkt bereits neun Monate
nach ihrer Ankunft gestattet werden. Bislang liegt die Frist bei
einem Jahr. Darauf hätten sich die zuständigen Minister der
EU-Staaten geeinigt. Die Bundesregierung hatte zunächst für eine
Beibehaltung der geltenden Regelung plädiert, stimmte dem Kompromiss
aber schließlich zu. Ursprünglich wollte Brüssel eine Fristverkürzung
auf sechs Monate erreichen. Dem Kompromiss muss noch das EU-Parlament
zustimmen
Wegen der geltenden, strengen Auflagen ist die Zahl der
arbeitenden Asylbewerber in Deutschland sehr niedrig. Nach den
aktuell verfügbaren Daten des Statistischen Bundesamtes gab es im
Jahr 2010 rund 130.300 Flüchtlinge mit Anspruch auf Hilfen nach dem
Asylbewerberleistungsgestz. Lediglich 3,7 Prozent von ihnen hatten
demnach einen Job. Das waren 4821 Personen. Davon wiederum arbeitete
nur etwa jeder dritte in Vollzeit. Der Rest ging einer
Teilzeitbeschäftigung nach.
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