Zur Linderung der Wohnungsnot in Deutschland
sollen vermehrt bestehende Häuser aufgestockt werden. Wie die
„Saarbrücker Zeitung“ (Dienstag) berichtet, werden dafür in der
großen Koalition steuerliche Anreize erwogen.
Unionsexperte Jan-Marco Luczak (CDU) sagte der Zeitung, auf den
Dächern könnten über eine Million neue Wohnungen errichtet werden,
„und zwar ganz ohne neues Bauland zu benötigen oder weitere
Grünflächen zu versiegeln“. Eine „besondere steuerliche Förderung“
müsse daher geprüft werden. Laut Zeitung liegt dem Bundesrat bereits
ein entsprechender Antrag aus Bayern vor. Hintergrund des Vorstoßes
ist eine Studie der Universität Darmstadt, wonach bei 580.000
Mehrfamilienhäusern der Baujahre 1950 bis 1989 eine Erhöhung möglich
ist. Dadurch könnten 1,1 Millionen neue Wohnungen entstehen.
Der wohnungspolitische Sprecher der SPD, Bernhard Daldrup, sagte
der Zeitung: „Wir brauchen einen Mix aus vielen Maßnahmen.“ Dazu
gehöre auch die Überlegung, auf Lebensmittelmärkten neue Wohnungen zu
schaffen. „Discounter unten und Wohnraum oben“, so Daldrup.
Grünen-Experte Chris Kühn erklärte, ein Ausbauprogramm könne sinnvoll
sein, „eine blinde Förderung von Luxusdachgeschosswohnungen“ müsse
aber verhindert werden.
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