Saarbrücker Zeitung: Bahr will Fristen für Pflegeeinstufung verkürzen – Verbesserte Prävention für Schulkinder

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP)
erhofft sich von einem Einsatz unabhängige Gutachter eine
Beschleunigung der oftmals langwierigen Verfahren zur Feststellung
der Pflegebedürftigkeit von Angehörigen. Im kommenden Jahr werde der
Medizinische Dienst der Krankenkassen „verpflichtet, innerhalb von
fünf Wochen über eine Pflegeinstufung zu entscheiden“, sagt Bahr der
„Saarbrücker Zeitung“ (Freitag-Ausgabe). „Geschieht das nicht, können
auch andere Gutachter herangezogen werden, die zum Beispiel schon für
die privaten Versicherungen im Einsatz sind“, erläuterte der
Minister.

Er habe in seiner eigenen Familie selbst erlebt, dass der
Medizinische Dienst mitunter viel zu lange brauche, um eine
Pflegeeinstufung vorzunehmen. „Außerdem hören wir immer wieder
Klagen, was Umgang mit den Angehörigen und Service angeht“, sagte
Bahr. Durch den Einsatz anderer Gutachter werde die Monopolstellung
des Medizinischen Dienstes der gesetzlichen Kassen aufgebrochen.
„Künftig haben die Angehörigen klare Rechte und sind keine
Bittsteller mehr“, meinte Bahr.

Die Möglichkeit des Einsatzes von unabhängigen Gutachtern ist Teil
der neuen Pflegereform, die im kommenden Jahr in Kraft tritt.

Als weitere Maßnahme für 2013 kündigte Bahr eine Verbesserung der
Prävention für Schulkinder an. Gerade Kinder im Alter von sechs bis
zehn Jahren müssten früh erreicht werden. Hier gebe es bislang keine
U-Untersuchung. Künftig werde es eine zusätzliche
Vorsorge-Untersuchung geben. „Was im Kindesalter nicht frühzeitig
erkannt wird, lässt sich oft nicht mehr beheben. Das können zum
Beispiel Fehlentwicklungen beim Gehör oder bei der Ernährung sein“,
erläuterte der FDP-Politiker. Die Details müssten noch vom
Gemeinsamen Bundesausschuss der Kassen und Ärzte festgelegt werden.

Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/226 20 230

Weitere Informationen unter:
http://