Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth
(Grüne) hat scharfe Kritik an IOC-Präsident Thomas Bach geübt. Roth
sagte der „Saarbrücker Zeitung“ (Montagausgabe): „Dass Bach jetzt als
Herr des IOC bei der Eröffnung der Paralympics mit Putin Champagner
trinkt, das ist für mich unerträglich.“ Roth ergänzte, das sei „eine
Verhöhnung der Opfer auf dem Maidan. Und auch der Menschen, die
weltweit in der jetzigen Situation Angst haben“.
Angesichts der Lage auf der Krim hätte sie erwartet, dass Bach
„darüber nachdenkt, ob die Paralympics, die ja von ganz großer
Bedeutung für die Sportler sind, an einem Ort stattfinden können, der
nur 500 Kilometer von der Ukraine entfernt ist“. Sie habe schon
„außerordentlich bedauert“, so Roth, dass der IOC-Präsident am Ende
der Olympischen Spiele in Sotschi sich explizit bei Putin bedankt
habe. „Den Dank an den Staatspräsidenten habe ich bei anderen Spielen
so nie vernommen.“
Roth sagte weiter, sie bekomme „Gänsehaut“, wenn sie daran denke,
„dass wie jetzt bei den Paralympics der Sport eine Kulisse für Putin
abgeben muss“. Sportler dürften nicht missbraucht werden für
politische oder propagandistische Interessen. „Dann richtet sich der
Sport auch zugrunde, wenn er da nicht anders und selbstbewusster
auftritt.“
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