Saarbrücker Zeitung: Desertec-Chef van Son sieht keine Gefahr für Wüstenstrom-Projekt durch islamistischen Terror – Lob für Bundesregierung

Das Wüstenstrom-Projekt Desertec ist nach
Einschätzung seines Vorstandschefs Paul von Son nicht durch den
islamistischen Terrorismus in Nordafrika gefährdet. „Umgekehrt wird
in Nordafrika ein Schuh daraus: Nur wenn wir dort in die
Infrastruktur, in die Stromversorgung investieren, werden wir auch
soziale Probleme mit lösen helfen und so dem Extremismus den
Nährboden entziehen“, sagte van Son der „Saarbrücker Zeitung“
(Samstag-Ausgabe).

Auch in Europa habe es Anschläge durch Terrororganisationen wie
Eta oder IRA gegeben. „Aber das hat doch die europäische
Energieversorgung nicht in Frage gestellt“, meinte der Experte. Bei
den Wüsten rede man über ein Gebiet von mehr als 5000 Kilometern
zwischen West- und Ostafrika und 2000 Kilometern Ausdehnung nach
Süden.

Van Son zeigte sich davon überzeugt, dass der erste Strom wie
geplant ab 2016 von Afrika nach Europa fließen werde. Schon heute
seien Spanien und Marokko durch Stromkabel verbunden. Im
marokkanischen Ouarzazate entstünden jetzt Solaranlagen mit knapp 500
Megawatt. „Die Ausschreibungen dafür wurden schon auf den Weg
gebracht.“

Zugleich lobte van Son die Bundesregierung für ihr Engagement bei
Desertec. „Ich bin darüber hocherfreut, dass die deutsche
Bundesregierung bereits erklärt hat, unser Projekt in Marokko zu
unterstützen. Sie sucht dazu weitere Partner, um es zu einem
europäischen Vorhaben werden zu lassen“. Wichtig sie, dass die
wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika vorankomme.
„Dazu kann Deutschland einen entscheidenden Beitrag leisten“, so van
Son.

Mit dem Desertec-Projekt sollen bis zum Jahr 2050 etwa 20 Prozent
des europäischen Strombedarfs durch Solar- und Windenergie aus der
nordafrikanischen Wüste gedeckt werden.

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