Trotz der guten Entwicklung am
Arbeitsmarkt haben Jobsuchende mit geringer Qualifikation offenbar
immer schlechtere Chancen, eine Beschäftigung zu finden. Nach einer
Untersuchung des DGB, die der „Saarbrücker Zeitung“ (Freitag-Ausgabe)
vorliegt, ist die Arbeitslosenquote bei den Ungelernten etwa viermal
höher als unter Personen mit abgeschlossener Ausbildung. Der Anteil
habe zuletzt bei 19,6 Prozent gelegen.
Unter den Hartz-IV-Empfängern, die von den Jobcentern betreut
werden, liege der Anteil der Arbeitslosen ohne Berufsabschluss
mittlerweile sogar bei 55,5 Prozent. Vor fünf Jahren waren es noch
50,7 Prozent.
Laut DGB-Studie ist das Problem auch auf eine unzureichende
Weiterbildung der Betroffenen zurückzuführen. Nur knapp jede fünfte
Weiterbildungsmaßnahme der Jobcenter sei auf einen anerkannten
Berufsabschluss ausgerichtet. Bei den Arbeitsagenturen sei es knapp
jede dritte Maßnahme.
„Die Förderintensität ist in den Jobcentern niedriger als im
Versicherungssystem“, sagte der DGB-Arbeitsmarktexperte Wilhelm Adamy
der Zeitung. Wesentliche Ursachen seien eine unzureichende
Mittelausstattung der Jobcenter, „aber auch eine häufige Ausrichtung
auf einen eher kurzfristigen Integrationserfolg ohne Beachtung
mittel- und langfristiger Perspektiven“.
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