Saarbrücker Zeitung: DGB-Chef Sommer pocht auf Tarifeinheit – Gewerkschaften müssen handeln

Der scheidende Vorsitzende des DGB, Michael
Sommer, hat der Bundesregierung Versäumnisse bei der angepeilten
Herstellung der Tarifeinheit vorgeworfen und die Gewerkschaften zum
Handeln aufgefordert. „Die Politik hat ein Gesetz versprochen, aber
nicht geliefert“, sagte Sommer der „Saarbrücker Zeitung“
(Samstag-Ausgabe). Deshalb müssten die Gewerkschaften die
Tarifeinheit in den Betrieben selbst herstellen.

Mit der Forderung soll das Prinzip festgeschrieben werden, wonach
nur die Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern in einem Unternehmen
Tarifverträge abschließen darf. Eine solche Regelung ist auch unter
den DGB-Gewerkschaften umstritten. Kürzlich hatte sich Verdi gegen
ein Gesetz zur Tarifeinheit ausgesprochen. Dagegen meinte Sommer:
„Das Prinzip „Ein Betrieb, eine Gewerkschaft, ein Tarifvertrag“ muss
gelten“. Auf dem anstehenden Gewerkschaftskongress werde man „über
Wege diskutieren, wie wir das Ziel erreichen“.

Bei dem am morgigen Sonntag beginnenden Kongress gibt Sommer nach
zwölf Jahren Amtszeit den DGB-Vorsitz ab.

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