Die Gewerkschaften fürchten, dass eine
mögliche Jamaika-Regierung den Herausforderungen durch die wachsende
Digitalisierung der Arbeitswelt nicht gerecht wird. „Hier gibt es bei
Jamaika noch eine riesige Leerstelle“, sagte DGB-Vorstandsmitglied
Annelie Buntenbach der „Saarbrücker Zeitung“ (Samstag-Ausgabe).
Nach ihren Worten geht es dabei insbesondere um ein Recht auf
berufliche Weiterbildung. Eine künftige Regierung müsse dafür sorgen,
dass Beschäftigte hier durch Freistellungen und einen finanziellen
Ausgleich unterstützt würden, forderte Buntenbach. „Eine solche
Weiterbildungsoffensive muss öffentlich gefördert werden, wie immer
der Mix aus Steuer- und Beitragsmitteln im Einzelnen aussieht“.
Zugleich lehnte Buntenbach Forderungen des Arbeitgeberlagers nach
einer Reform des Arbeitszeitgesetzes kategorisch ab. Dieses Gesetz
ermögliche schon jetzt hochflexible Arbeitszeitmodelle. „Was die
Arbeitgeber fordern, kommt einer Streichung des Feierabends gleich.
Und das geht nicht“, sagte Buntenbach.
Notwendig seien allerdings Regelungen für mehr selbstbestimmte
Flexibilität bei den Arbeitszeiten. Dazu zähle insbesondere der
Wechsel zwischen Vollzeit und Teilzeit, so Buntenbach.
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