Saarbrücker Zeitung: DIHK rechnet bei Grexit nicht mit Konjunkturproblemen – Dercks: Wir sind nicht alarmiert

DIHK rechnet bei Grexit nicht mit
Konjunkturproblemen – Dercks: Wir sind nicht alarmiert

Berlin / Saarbrücken. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer
des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Achim Dercks, hält
die Auswirkungen eines Grexits auf die deutsche Wirtschaft für
„relativ gering“. Man sehe „keine Konjunkturdelle“ für Deutschland
durch Griechenland selbst, sagte Dercks der „Saarbrücker Zeitung“
(Mittwochausgabe). „Die Handelsbeziehungen bewegen sich im
einstelligen Milliardenbereich.“ Zwar könne man nicht absehen, welche
Nervositäten ein Grexit an den Finanzmärkten auslösen werde. „Im
Moment sind wir allerdings nicht alarmiert und glauben nicht, dass es
große Zweit- und Drittrundeneffekte geben wird.“ Die Börsen und
Devisenmärkte hätten die Entwicklung schon weitgehend eingepreist;
die aktuellen Ausschläge seien nicht besonders groß. „Griechenland
ist eben ein sehr kleines Land in Europa, auch sind die Banken in
Europa inzwischen besser abgesichert als noch vor fünf Jahren.“
Dercks sprach sich gegen einen Schuldenschnitt aus und forderte von
der griechischen Regierung „endlich substantielle Reformen“. Athen
habe jetzt die vielleicht letzte Chance, glaubwürdige Vorstellungen
vorzulegen. Allerdings sei ein halbes Jahr vertan worden, und es
werde aus rechtlichen und technischen Gründen nun sehr eng. „Es
könnte zu einem ungewollten Grexit kommen, weil die Zeit nicht mehr
reicht“, sagte Dercks.

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