Der Präsident des Deutschen Instituts
für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat vor einem
„Grexit“ Griechenlands gewarnt. „Würden wir jetzt sagen `Schluss`,
dann wären für Deutschland auf einen Schlag etwa 70 Milliarden Euro
verloren“, sagte Fratzscher der „Saarbrücker Zeitung
(Mittwoch-Ausgabe).
Zwar sei die Wahrscheinlichkeit eines Griechenland-Bankrotts
größer geworden. „Aber damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass
alle Seiten realisieren, dass es nur Verlierer mit einem Grexit
gibt“, erklärte der Ökonom.
„Was, wenn es zu Ansteckungseffekten kommt? Auch Italien hat
riesige Probleme“, meinte Fratzscher und verwies auf die Erfahrungen
mit Lehman Brothers. „Diese Bank ließ man 2008 pleite gehen nach der
Devise, das können wir schon verkraften, doch der Schaden war
weltweit zu spüren“, so Fratzscher. „Wir sitzen alle in einem Boot.
Entweder wir verlieren alle, und Griechenland wird der Hauptverlierer
sein, oder wir gewinnen alle“.
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