Saarbrücker Zeitung: Edeka beschwert sich bei Abgeordneten über Kartellamt

Der Verkauf der Supermarktkette Kaiser–s
Tengelmann an den Konkurrenten Edeka hat jetzt auch den Bundestag
erreicht. Wie die „Saarbrücker Zeitung“ (Samstag) berichtet,
attackiert Edeka-Chef Markus Mosa in einem dreiseitigen Schreiben an
Bundestagsabgeordnete das Bundeskartellamt. Die Behörde werde den
„Notwendigkeiten der Marktteilnehmer und der Verbraucher nicht
gerecht“, heißt es laut Zeitung in dem Brief.

Hintergrund ist, dass die Übernahme von Kaiser–s Tengelmann durch
Edeka vor einer schwierigen kartellrechtlichen Prüfung steht. Das Amt
hatte Ende September auf Grundlage einer Sektorenuntersuchung zum
Lebensmitteleinzelhandel festgestellt, dass der Markt bereits stark
konzentriert sei.

Die Untersuchung gehe an der Wirklichkeit vorbei, so Mosa in dem
Schreiben an die Mitglieder des Ernährungsausschusses. Ziel der
Übernahme sei, „die Filialen von Kaiser–s Tengelmann nach und nach in
die Hände von selbstständigen Edeka-Kaufleuten zu geben“. Das sei
auch eine große Chance für die Beschäftigten. Die Politik müsse sich
nun mit der „Ausweitung der Einmischung des Bundeskartellamtes in die
Prozesse des Lebensmitteleinzelhandels befassen“, fordert Mosa.

Die Vorsitzende des Ernährungsausschusses, Gitta Connemann (CDU),
sagte der Zeitung, es sei Aufgabe der Wettbewerbswächter, „Fusionen
kritisch zu begleiten, insbesondere bei solchen Riesen“. Die
verbraucherpolitische Sprecherin der SPD, Elvira Drobinski-Weiß,
betonte, schon jetzt werde immer wieder von unfairen Handelspraktiken
der vier großen Lebensmitteleinzelhändler berichtet. Deshalb sei es
gut, „wenn das Bundeskartellamt über eine fairen Wettbewerb wacht“.

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