Saarbrücker Zeitung: Europa-Ausschussvorsitzender Krichbaum fordert Cameron nach dem Schottlandreferendum zum Werben für den Verbleib in der EU auf

Der Vorsitzende des
Europaausschusses des Bundestages, Gunther Krichbaum (CDU), hat sich
befriedigt über den Ausgang des schottischen
Unabhängigkeitsreferendums gezeigt. „Wir brauchen mehr Zusammenarbeit
in Europa. Für sich sind die kleinen Regionen kaum lebensfähig“,
sagte Krichbaum der „Saarbrücker Zeitung“ (Sonnabendausgabe).
Krichbaum forderte den britischen Premier Cameron zugleich auf, „sich
etwas einfallen zu lassen“, um Gegner und Befürworter des Referendums
wieder zusammenzuführen und auch andere Fliehkräfte in Großbritannien
zu bremsen. „Wenn die Politik nur von Downing Street 10 aus gestaltet
wird, wird das zu wenig sein, um das Vereinigte Königreich
zusammenzuhalten.“ Zugleich müsse der Premierminister bei seinen
Landsleuten für den Verbleib in der EU werben. „Cameron hat ja
gesehen und auch damit argumentiert, dass eine Abspaltung Schottlands
erhebliche Nachteile gebracht hätte. Er hat nun die enorme Aufgabe
vor sich, die Briten mehrheitlich davon zu überzeugen, dass ein
Ausscheren aus der EU für sie ebenso enorme Nachteile bringen würde.“
Als Beispiele nannte Krichbaum, dass für Großbritannien dann der
Zugang zum europäischen Binnenmarkt verloren wäre und das Land an
internationaler Bedeutung und Gewicht verlieren würde. Umgekehrt sei
auch Europa auf Großbritannien angewiesen, etwa in der Außen- und
Sicherheitspolitik. „Auch für uns gilt: Better together.“

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