In der Debatte über eine Rückkehr zum Abitur
nach insgesamt 13 Schuljahren haben die Gewerkschaften jetzt die
bundesweite Abschaffung des Turbo-Abiturs gefordert. Die
stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack sagte der „Saarbrücker
Zeitung“ (Freitag): „Wir brauchen keine Fast-Food-Bildung. Diese
Reform muss jetzt abgewickelt werden.“
Hannack betonte weiter, Jugendliche dürften „in der Schule nicht
für die Karriereleiter konditioniert werden“. Das Turbo-Abi sei ein
Musterbeispiel für eine verkorkste Bildungsreform. „Anstatt die
Lehrpläne zu entschlacken, wurde der Stoff von neun Schuljahren
schlicht in acht Jahre gestaucht.“ Den Schülern bleibe dadurch kaum
noch Zeit für ein Leben neben der Schule. „Der Leistungsdruck nimmt
zu, viele Kinder leiden unter Migräne oder gar Burnout“, kritisierte
Hannack. Deswegen müssten Gesamtschulen und Gymnasien wieder das
Abitur nach insgesamt 13 Schuljahren anbieten.
In einzelnen Bundesländern gibt es Überlegungen und zum Teil auch
konkrete Beschlüsse, die Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht
Schuljahre (G 8) wieder zurückzunehmen. Zuletzt hatte Niedersachsen
angekündigt, zu G 9 zurückkehren zu wollen.
Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/226 20 230
Weitere Informationen unter:
http://