Nach dem Aus für die europäische Milchquote
befürchten die Grünen einen beschleunigten Niedergang der klein- und
mittelbeuerlichen Milchviehhaltung in Deutschland. „In einem auf den
Weltmarkt ausgerichteten Wettbewerb wird sie keine Chance haben“,
warnte der agrarpolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion,
Friedrich Ostendorff, gegenüber der „Saarbrücker Zeitung“
(Mittwoch-Ausgabe).
Sorge bereite auch, dass sich die Milcherzeugung in Deutschland
schon länger vom Süden an die Küste hin verlagere, weil sie dort
billiger und ertragreicher zu machen sei, erläuterte Ostendorff.
„Aber die Milcherzeugung muss auch unter dem Aspekt der
Landschaftspflege betrachtet werden. Sie stärkt die
Grünlandstandorte“, mahnte der Agrar-Experte.
Nach Einschätzung Ostendorffs hat Deutschland keine
konkurrenzfähigen Milchprodukte, um auf den internationalen Märkten
bestehen zu können. Deutschland exportiere Milchpulver, aber
keinerlei Spezialitäten. Damit habe man „schlechte Karten im
internationalen Wettbewerb“, meinte der Grünen-Politiker.
„Die deutsche Industrie setzt auf Innovationen und ist damit sehr
erfolgreich. Die bäuerliche Welt ist eine andere“. So werde etwa
hochveredelter Käse aus Frankreich importiert, „weil wir selbst nicht
dazu in der Lage sind“, erläuterte Ostendorff. Und er sehe auch
nicht, dass sich daran etwas ändern könnte.
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