Wer zu einem Mietwagen einen Sitz für seine
Kinder benötigt, der zahlt offenbar kräftig drauf. Wie die
„Saarbrücker Zeitung“ (Freitag) berichtet, müssen Familien zum Teil
mehr als 70 Prozent der Auto-Miete zusätzlich für Kindersitze
ausgeben. Der Aufpreis für eine Sitzerhöhung kann sogar teurer sein,
als eine Neuanschaffung im Laden. Laut Zeitung geht dies aus einem
Test der grünen Bundestagsfraktion hervor.
Demnach wurde bei führenden Autovermietern an den Flughäfen in
Berlin-Tegel, in München, Saarbrücken und Köln-Bonn jeweils der Preis
für einen Golf oder Astra plus Kindersitz abgefragt. Besonders die
großen Anbieter würden abzocken, sagte der Verbraucherexperte der
Fraktion, Markus Tressel, der Zeitung. „Das geht schon in Richtung
Wucher, wenn Sitzerhöhungen, die 15 Euro kosten, für 20 Euro am Tag
vermietet werden.“
Laut Erhebung verlangte „Hertz“ in Köln-Bonn für einen Tag 22 Euro
pro Kindersitz. Bei „Sixt“ waren es an den getesteten Standorten
14,55 Euro, bei „Europcar“ 14,82 Euro. Darüber hinaus kostete am
Flughafen Berlin-Tegel bei „Europcar“ ein Auto für fünf Tage täglich
38,12 Euro. Für zwei Kindersitze waren aber am Tag 29,64 Euro zu
zahlen. „Das sind zusätzlich fast 78 Prozent des Mietpreises pro
Tag“, so die Grünen. Bei „Budget“ in Köln-Bonn war es noch teurer.
Tressel warf den Vermietern vor, Familien das Reisen zu
erschweren. Man werde dies so lange thematisieren, bis die Anbieter
die Kosten verringerten.
Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/226 20 230