Nach dem Willen der Grünen soll es künftig in
Supermärkten kein extrem billiges Fleisch mehr geben. Wie die
„Saarbrücker Zeitung“ (Dienstag) berichtet, macht sich die
Bundestagfraktion für ein Verbot von Dumpingangeboten und einen
verbindlichen Mindestpreis für Fleisch stark. Das geht aus einem
Papier der Fraktion zur Verbesserung der Tierhaltung und des
Tierwohls hervor, das der Zeitung vorliegt.
Mit den Maßnahmen sollen „Preisschlachten an der Fleischtheke“
verhindert werden. „Der Handel sagt selbst, dass 70 Prozent der
Fleischmenge im Supermarkt verramscht wird und im Sonderangebot
erhältlich ist“, bestätigte der Agrarexperte der Fraktion, Friedrich
Ostendorff, die Pläne. „Für 2,99 Euro kann niemand ein Kotelett
gewinnbringend produzieren, bei dem es dem Tier auch noch gut
gegangen ist.“ Tierwohl und Qualität seien so nicht möglich. „Wir
brauchen Mindestpreise und müssen Dumpingpreise verbieten“, sagte
Ostendorff der Zeitung.
Ziel der Grünen ist es laut Konzept, die Tierhaltung in den
nächsten 20 Jahren zusammen mit der Landwirtschaft tierfreundlich
umzubauen. Dazu gehört auch, den Lebensmitteleinzelhandel in die
Pflicht zu nehmen. Die Vorschläge sollen am kommenden Samstag bei
einem Kongress in Hannover beraten werden.
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