Die Innenexpertin der Grünen, Irene Mihalic,
glaubt im Fall Lübcke nicht an die Einzeltat eines Rechtsextremisten.
Mihalic sagte der „Saarbrücker Zeitung“ (Mittwoch): „Die
Einzeltäter-These dürfen wir keinesfalls stark machen.“ Wenn der
Tatverdächtige aus einem rechtsextremen Milieu komme, dann sei er
auch in entsprechende Netzwerkstrukturen eingebunden, so Mihalic.
Die Grüne ergänzte: „Wir haben zuletzt mehrere Angriffe auf
Politiker erlebt. Wenn jede Tat eine Einzeltat sein soll, versteht
das doch kein Mensch.“ Auch lasse sich eine Verbindung zum
rechtsterroristischen NSU „nur schwer von der Hand weisen“. Die
Beziehungen des Tatverdächtigen hätten auch schon beim NSU eine Rolle
gespielt.
Mihalic betonte weiter, die Gefahren durch Rechtsterrorismus in
Deutschland seien so groß wie nie. „Wir nehmen eine zunehmende
Brutalität und Gewaltbereitschaft wahr.“ Die Sicherheitsbehörden
müssten besser darin werden, verborgene Netzwerke zu erkennen. „Die
hinterlassen eben nicht nach jeder Tat ein Bekennerschreiben.“
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