Saarbrücker Zeitung: Jeder vierte Arbeitslose rutscht sofort in Hartz IV – Künstler und Kreative besonders stark betroffen

Fast jeder vierte Arbeitslose fällt
nach einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ (Montag-Ausgabe) trotz
einer vormals versicherungspflichtigen Beschäftigung sofort ins
Hartz-IV-System. Besonders stark betroffen seien Künstler und andere
Kreative mit nur kurzzeitigen Arbeitsverhältnissen, schreibt das
Blatt unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine
entsprechende Anfrage der Grünen.

Den Daten zufolge sind im vergangenen Jahr mehr als 580.000
Menschen in die staatliche Grundsicherung abgerutscht, weil sie
entweder die Zugangsvoraussetzung für Leistungen aus der
Arbeitslosenversicherung nicht erfüllten, oder aber vorher so wenig
verdient hatten, dass ihr Arbeitslosengeld mit Hartz IV aufgestockt
werden musste. Das waren 23 Prozent aller im letzten Jahr arbeitslos
gewordenen Personen.

Laut Bundesregierung profitierten in den vergangenen zwölf
Monaten lediglich 239 kurzzeitig beschäftigte Personen wie Künstler
und andere Kreative von der Arbeitslosenversicherung, obwohl für sie
eine Sonderregelung mit niedrigeren Zugangshürden gilt.

Künstler und andere kurzfristig Beschäftigte müssten weiter damit
rechnen, trotz ihrer Beitragszahlungen nur in Ausnahmefällen über
das Arbeitslosengeld abgesichert zu sein, kritisierte die
arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen, Brigitte Pothmer. „So
droht die Arbeitslosenversicherung ihre Legitimation zu verlieren“.

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