Der Bundeschef der Jusos, Kevin
Kühnert, sieht keine Notwendigkeit für einen Rückzug der SPD-Führung,
sollte sich die Partei gegen eine Neuauflage der großen Koalition
aussprechen. „Ich lehne diese Art der politischen Kultur ab, wonach
politische Kontroversen immer in einen Rücktritt münden müssen. Ich
werde Martin Schulz nicht dazu auffordern, egal, wie die Sache am
Ende ausgeht“, sagte Kühnert der „Saarbrücker Zeitung“
(Montag-Ausgabe)
Nach Einschätzung Kühnerts ist die Entscheidung offen. „Mit nur
einer Stimme Mehrheit hat sich die SPD in Sachsen-Anhalt gegen die
große Koalition ausgesprochen. Insofern ist auch nicht absehbar, was
bei unserem Bundesparteitag am nächsten Sonntag herauskommen wird“,
sagte Kühnert.
Bei der Parteibasis in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, bei der
am Wochenende gewesen sei, herrsche „wie überall in der SPD eine
extrem kontroverse Atmosphäre“, so Kühnert. Die „Strahlkraft“ der
Entscheidung in Sachsen-Anhalt bestehe allerdings darin, „dass es
die erste SPD-Gliederung war, die sich nach Abschluss der
Sondierungen gegen die große Koalition gestellt hat, also in Kenntnis
des Verhandlungsergebnisses“.
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